Was ist eine Erkältung/Grippe aus Sicht der TCM (chinesischen Medizin)
Nasse Kälte und Wind dringen in den Körper ein. Aus schulmedizinscher Sicht ist das der Beginn einer viralen Erkrankung – also der sogenannte grippale Infekt. Man sieht die eingedrungene Kälte auch gut am Belag der Zunge, dieser ist dann oft weißlich, evtl gräulich und verdickt, welcher sich schwer lösen lässt.
Auch das Nasensekret ist oft weißlich, ebenso der Auswurf beim Hustensekret. Wenn die Kälte zu lange im Körper verbleibt kann häufig Hitze entstehen – aus schulmedizinischer Sicht wird dann aus einem viralen Infekt ein bakterieller Infekt, dessen Auswurf wird oft gelb, sowie auch der Zungenbelag.
Fortschreitender Infekt
Später rutscht die Erkrankung tiefer in den Körper. Hiermit ist die Lunge gemeint.
Vorbeugend ist es aus chinesischer Sicht am wichtigsten eine gute Abwehrenergie (Wei-Qi) aufzubauen. Diese hängt in erster Linie von einer guten Lungenenergie ab. Um die Infektanfälligkeit zu mindern ist es wichtig die Abwehrenergie zu stärken.
Stärkung der Abwehrenergie
Um die Lungenenergie (Fen Qi) zu stärken, muss vor allem genug Energie- und Abwehr-Lungenenergie im Körper vorhanden sein. Am wichtigsten für genügend Energie im Körper ist eine ausreichende Aufnahme aus der Nahrung, aber auch genügend Schlaf – sehr wichtig ist der Schlaf vor Mitternacht. Natürlich hilft auch möglichst wenig Stress.
Um die Energie aus der Nahrung optimal aufnehmen zu können, brauchen wir eine gute Verdauung, oder – chinesisch ausgedrückt – ein gutes Milz-Qi. Am einfachsten können wir unsere Verdauung in der Zeit von 7 bis 11 Uhr vormittags stärken. Also kommt dem Frühstück eine große Bedeutung zu.
Die wichtigsten Regeln um Infektanfälligkeit vorzubeugen:
- Herzhaft frühstücken
- Wenn möglich warm – Getreidebrei (zb. Haferflocken mit Zimt und Birnenkompott, Reis, Quinoa, … ), Suppe, getoastetes Brot
- Kalte und verschleimende Nahrungsmittel morgens vermeiden: Milchprodukte, Früchtetees, Fruchtsäfte (auch frisch gepresste)
- 3 x täglich eine warme Mahlzeit
Stärkung einer chronischen Infektanfälligkeit mit Akupunktur und TCM
Bei chronischer Infektanfälligkeit kann man das Immunsystem schon vorbeugend mit Akupunktur und chinesischer Arzneimitteltherapie stärken.
Chinesische Kräuter zur Verminderung der Infektanfälligkeit
Chinesische Kräuter, die das Milz-Qi und damit indirekt auch die Lungenenergie und das Wei-Qi (Abwehrenergie) stärken bzw die Infektanfälligkeit verringern:
- Ren Shen – Ginseng Wurzel: stärkt allgemein das Qi (die Energie), stärkt auch sehr gut die Milz und die Lunge.
- Gan Cao – Süßholz: stärkt die Milz und die Lunge
- Inquer in Form von Tee und Pulver
Akupunktur wirkt auf den Körper allgemein aufbauend und immunmodulierend. Dadurch können Infekte verhindert werden oder viel schneller abgewehrt werden!
Doctor of Medicine – Shandong University of Traditional Chinese Medicine
Master of Medicine – Guangxi University of Chinese Medicine
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